Blockchain als Allheilmittel

Im Gesundheitswesen sind viele Player aktiv, deren Interessen in die verschiedensten Richtungen weisen. Nicht nur in der Schweiz, sondern international. Ist das Medikament des Pharmamultis wirksam oder nicht? Welcher Preis lässt sich dafür rechtfertigen? Sind die Antworten der Patienten wahrheitsgetreu von den Ärzten wiedergegeben? Die daraus entstehenden Daten haben Einfluss auf finanziellen Gewinn der Pharmaindustrie. Gefahr wie Anreiz genug, Daten zu manipulieren respektive ihnen nicht zu trauen. Wie kann das Vertrauensproblem entschärft oder gar behoben werden? Vielleicht mit Transparenz. Oder mit einer Dezentralisierung. Beides findet sich in der Blockchain-Technologie. Jeder, der in einer Blockchain neue Daten erzeugt oder bestehende Daten verwaltet, verfügt über eine 1:1-Kopie der vollständigen Blockchain. Bei über die Welt verteilten Teilnehmern - wie im Gesundheitswesen zweifellos der Fall - sind auch die identischen Daten weltweit verteilt. Keiner kann nun noch Daten manipulieren. Ist damit jedoch das Vertrauensproblem tatsächlich gelöst? Ist die Blockchain-Technologie – die zur Wahrung der Sicherheit dezentral und transparent gestaltet wurde – wirklich in der Lage, das in der menschlichen Emotion verankerte Problem des Vertrauens zu beheben respektive zu überlisten? Wäre dem wirklich so, so bräuchten wir in der Tat möglichst viele Startups, die mit der Blockchain-Technologie neue Geschäftsfelder abdecken. Leider hilft die Blockchain-Technologie nicht wirklich bei der initialen Datenschnittstelle Mensch-Maschine - hier besteht je nach Wirkungsfeld weiterhin das Problem asymmetrischer Information. Entsprechend lohnt sich der Gedanke, ob der Einsatz von Blockchain-Technologien wirklich eine Steigerung der Informationseffizienz bringt, oder nur eher um der Coolness willen erfolgt.

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